Freundeskreis Hockenheim-Commercy
Freundeskreis Hockenheim-Commercy

Vortrag Freundeskreis Hockenheim-Commercy in Zusammenarbeit mit VHS Hockenheim am 20.02.2018

"Lothringen - Keimzelle Europas"

Unter diesem Titel eröffnete Frau Götzmann von der Volkshochschule Hockenheim, auch im Namen des Freundeskreises Hockenheim-Commercy, die zahlreich erschienenen Besucher, ganz besonders aber den Referenten, Herrn Herbert Pott aus Mannheim.

Lothringen ist eine Landschaft im Nordosten Frankreichs und stellt den mittleren Teil der neu ernannten Region "Grand Est" dar. Es bildete bis Ende 2015 eine eigene Region mit der Hauptstadt Metz, bestehend aus den Departements: Meurthe-et-Moselle, Meuse und Vosges. Lothringen liegt im Nordosten Frankreichs an den Oberläufen der Maas, Mosel, Saar und Saône und grenzt im Norden an die belgische Provinz Luxemburg, an das Großherzogtum Luxemburg sowie an die deutschen Bundesländer Saarland und Rheinland-Pfalz. Mit diesen angrenzenden Gebieten bildet Lothringen eine europäische Großregion, an die sich im Osten das Elsass, im Süden die Region Bourgogne-Franche-Comté und im Westen die Champagne anschließt.

Unterstützt von eindrucksvollen Dias führte der Referent die Besucher nun an bekannte Orte, die man automatisch mit der Region Lothringen verbindet. Forbach war einmal wichtiges Zentrum des Kohleabbaus. Heute sind die Mirabellen mit 70% der Weltproduktion ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Grand Est. Die zweitgrößte französische Bierbrauerei "Brasserie Champigneulles" befindet sich ebenfalls in Lothringen.

In St. Avold liegt der größte amerikanische Soldaten-Friedhof mit über 10.000 Gefallenen, erbaut durch General Patton. Vom einst römischen Metz ist fast nichts mehr erhalten, außer der "Porte allemand", ein Zeugnis der Deutschritter. Natürlich kennt jeder die Kathedrale mit dem riesigen Taufbecken und dem "Chagall-Fenster", die Markthalle, das Centre Pompidou sowie den kaiserlichen Bahnhof mit über 300m Länge.

Der ewige Streit zwischen Frankreich und Deutschland wurde oft genug auf seinen Feldern ausgetragen. Die Stadt Verdun an der Maas ist damit auf ewig verbunden. Das Beinhaus von Douaumont mit dem anschließenden Soldatenfriedhof, dem Bajonetten-Graben und dem neuen Besucher-Zentrum zeigen diese unfassbaren, blutigen Spuren unübersehbar und müssen für die künftigen Generationen Mahnmal bleiben.

Zu glanzvolleren Zeiten führt der Weg über Baccarat mit dem Kristall-Museum, Lunéville (General Lasalle) und Commercy (Madeleines) mit ihren Schlössern, Toul mit der Verteidigungsanlage von Vauban, dem Kurort Vittel, nach Vic-sur-Seille mit der Residenz der Bischöfe von Metz, nach Dieuce, bekannt durch die Salinen und dem einstigen Salzweg, nach Sarrebourg mit dem riesigen Fenster von Marc Chagall.

Die Spuren aus gallo-römischen Zeiten findet man in dem wirklich kleinen Dorf "Grand" bei Domremy-la Pucelle, dem Geburtsort der "Jeanne d'Arc". Unscheinbar und fast verloren in der lothringischen Landschaft, beherbergt es ein wunderbar gut erhaltenes "Boden-Mosaik" sowie riesiges Amphitheater, das achtgrößte aus der römischen Zeit.

Das "goldene" Nancy mit seinen Kunstwerken der "art déco" zeigt den einstigen Glanz zu Zeiten des abgesetzten polnischen König Stanislaus I. Leszczyński. Unter seiner Herrschaft blühte die Region auf, Lunéville und besonders Nancy profitierten davon. Der "Place Stanislas" mit seinen vergoldeten schmiedeeisernen Tore und dem "Amphitrite-Brunnen", der "porte de la Craffe", dem "Palais des Ducs de Lorraine", der Basilika und vieles mehr, zeugen von der einstigen Pracht.

Wer kennt nicht die Spezialitäten aus dieser Region, die uns zum Schwärmen bringen: Madeleines aus Commercy, Dragées aus Verdun, Macarons aus Nancy, Mirabellen in Form von Marmelade oder
 "Eau de vie" und nicht zu vergessen die Quiche Lorraine, ein salziger Mürbteig mit Speck.     

Referent Herbert Pott wusste mit seinem Vortrag die Besucher wieder zu begeistern. Christa Greif vom Freundeskreis Hockenheim-Commercy bedankte sich im Namen der Zuhörer für die anschauliche Präsentation und schloss den Abend mit dem Wunsch, Herrn  Herbert Pott zu vielen weiteren Vorträgen in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule und dem Freundeskreis Hockenheim-Commercy  erleben zu dürfen.

cgf

 

Foto: Christa Greif

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