Auf Einladung von Herrn Unterländer vom Deutschen Roten Kreuz konnten die Mitglieder des Freundeskreises Hockenheim – Commercy das neue Gebäude im Hockenheimer Auchtergund besichtigen. Schon bei den Anmeldungen wurde deutlich, dass besonders die Tafel und die Obdachlosenunterkunft das Interesse der Mitglieder weckte.
Nach der Begrüßung und den ersten Informationen im Schulungsraum durch Herrn Unterländer wurden die Räume vorgestellt. Eine Küche, für Lebensmittelkunde und zur Zubereitung von gesunden Mahlzeiten. Viele Hilfsbedürftige kennen weder die Haltbarkeit von Lebensmittel oder deren Umgang. So liegen Flyer in vielen Fremdsprachen bereit.
Er betonte auch die Zusammenarbeit mit dem Cafe Komm, welches für Geflüchtete im Hockenheimer Lutherhaus veranstaltet wird. Unter den interessierten Mitgliedern waren auch die Integrationsbeauftragte bei der Stadt Hockenheim Nadine Grimmig, sowie der ehemalige Leiter der VHS Hockenheim Josef Diller dabei.
In den Aufenthaltsräumen, dem sogenannten Tagestreff besteht für Hilfesuchende die Möglichkeit Bewerbungen zu schreiben, oder sich auf dem Wohnungsmarkt umzusehen. Herr Unterländer steht nach Rücksprache jedem Hilfesuchenden zur Seite.
Danach wurden die Räume der Tafel vorgestellt, von professionellen Kühlmöglichkeiten bis Verkaufsregalen. Ein kleiner Supermarkt, welcher aber dringend auf Lebensmittelspenden angewiesen ist und auf freiwillige Helfer, welche bei den Öffnungszeiten mitarbeiten. Derzeit haben 60 -80 Personen einen Berechtigungsausweis um günstig einzukaufen, zu den Öffnungszeiten machen ca. 35 Personen davon Gebrauch.
Ein großes Erstaunen löste die Obdachlosenunterkunft aus. Viele kannten noch die alte Unterkunft im Hofweg, jetzt sehen die Zweibettzimmer wie in einer Pension aus. Die Zimmer sind funktional ausgestattet mit einer angrenzenden großen Gemeinschaftsküche.
Herr Unterländer berichtete aber auch von den Schwierigkeiten jemand aus der Obdachlosigkeit wieder in Arbeit zu bringen, oder zu einer eigenen Wohnung zu verhelfen. Der lange Zeitfaktor darf dabei nicht vergessen werden. Eine nicht immer leichte Aufgabe für Herrn Unterländer mit den verschiedenen Charakteren der Obdachlosen umzugehen.
Über die moderne Architektur des Gebäudes und die Sauberkeit der Räume waren die Besucher alle erstaunt. Wie Herr Unterländer betonte hatte er nichts beschönigt, es wäre der momentane Istzustand, der aber natürlich von den jeweiligen Bewohnern abhänge. So konnten sich die Mitglieder des Freundeskreises Hockenheim-Commercy selbst überzeugen wie die Spendengelder vom Benefizkonzert mit dem Musikkorps der Bundeswehr verwendet wurden.
Ein Blick in die Rettungswache des DRK rundete den Besuch im Auchtergrund ab. Präsident Matthias Stier bedankte sich mit einer Flasche Wein aus dem Bordeaux bei Herr Unterländer, zollte Respekt für seine Arbeit und schloss mit der Bitte an die Mitglieder die Tafel mit Lebensmittelspenden nicht aus den Augen zu verlieren.
mst