Traditionelle Weinprobe des Freundeskreises Hockenheim-Commercy
Edle Tropfen aus dem Vallée du Rhone
Die jährliche Probe von französischen Weinen im Rahmen der Europa-Woche hat
beim Freundeskreis Hockenheim-Commercy eine lange Tradition.
Zum einen ein beliebter geselliger Treffpunkt, zum anderen auch die Möglichkeit,
typische französische Weine kennen zu lernen. Im Rahmen der sogenannten Weinreise durch Frankreich war man im Bereich „Vallée du Rhone“ angekommen. Präsident Matthias Stier
konnte im Pumpwerk eine Vielzahl von Besuchern begrüßen, insbesonders Wolfgang Döring. Er war einer der Teilnehmer einer achtköpfigen Gruppe, die am 28.9.1957 mit dem damaligen Vorsitzenden der Jungen Union Hockenheim und späteren Ehrenvorsitzenden des Freundeskreises, Adolf Stier nach Commercy reiste und den Grundstein zur späteren Städtepartnerschaft legte.
Klaus Heidrich hatte es wie in den Vorjahren übernommen, eine illustre Schar von Weinfreunden mit den Weinen von der „Cotes du Rhone“ zu verwöhnen. Erstmals stand ihm
dabei sein Sohn Axel Heidrich zur Seite – ausgestattet mit dem notwendigen Sachwissen übernahm er gekonnt die Vorstellung der ersten Weine.
Kaum eine andere Region Frankreichs kann auf eine so lange Weinbautradition verweisen wie das Rhonetal. Bereits die Römer trieben hier den Weinbau in größerem Maßstab.
Wie auch in anderen Weinanbaugebieten waren es die Klöster und die Kirchen im 9. Jahrhundert, die den Weinbau weiter entwickelten. Besonderen Einfluß übte jedoch der zeitweise Aufenthalt verschiedener Päpste im 12. und 13. Jahrhundert in Avignon.
Der Chateauneuf-du-Pape zählt noch immer zu den berühmtesten Weinen Frankreichs.
Der Rhone-Wein hat für jeden Geschmack etwas zu bieten, vom einfachen und billigen Alltagswein bis hin zu komplexen Kostbarkeiten, die jahrzehntelange Reife bedürfen.
Während sich nach dem deutschen Weingesetz die Qualität eines Weines nach dem Mostgewicht richtet, werden die Weine Frankreichs insbesondere nach der Herkunft sowie die Herstellungsmethoden eingestellt. Bereits der erste Wein des Abends – ein Cotes du Rhone Villages – war ein besonderer Gaumenschmaus. Dem folgte ein 2017er Lirac aus dem
bekannten Chateau Saint-Roch. Auch beim nächsten Wein, einen Rasteau AOP, schmeckte man den dominierenden Anteil der Grenache-Rebe. Entscheidenden Einfluss auf die Qualität der Weine hat die jeweils festgesetzte Höchstertragsgröße von 38 – 42 hl/ha.
Mit einem 2017er Crozes Hermitage Fleur de Syrahne war ein Wein aus dem nördlichen Rhonetal im Glas – ein Wein ausschließlich aus der Syrah-Rebe mit tiefpurener Brillianz.
Der Gigondas wurde früher etwas abfällig als „Chateauneuf-du-Pape der armen Leute“ bezeichnet. Heute nennt man ihn den „großen Bruder“ und zählt auch zu den großen französischen Weinen. Bemerkenswert war hierbei der hohe Alkoholgehalt von 15 % vol.
Höhepunkt der Weinprobe war eindeutig ein 2017er Chateauneuf- du- Pape, ein tief dunkler Wein, der in seiner Jugend am besten schmeckt, vor Kraft strotzt und aufgrund seiner Würze und Mineralität nie plumpt wirkt.
In Verbindung mit einer reichhaltigen Käseauswahl, unter anderen auch aus der Hockenheimer Käserei Müller, und frisch gebackenen Baguettes vom Bäcker Bauer aus Neulussheim hatte jeder der Besucher sein persönliches Geschmackserlebnis. Ergänzend dazu gaben die Referenten des Abends gerne eine Reihe interessanter Informationen zum Wein und zum Weingenuss. Und wie üblich ließen es die Besucher je nach Standvermögen in geselliger Runde ausklingen.