Commercy stand am vergangenen Wochenende ganz im Zeichen der Städtepartnerschaft zwischen Hockenheim und Commercy. Die erste Station des Freundeskreises Hockenheiom- Commercy war jedoch das Beinhaus von Douaumont in Verdun.
Ein Gebäude das mit der Zeit zu einem Symbol der deutsch - französischen Versöhnung wurde.
Von außen ein imposantes Gebäude, im Innern spürt man die Schrecken des Krieges und ist dankbar für den Frieden.
Dort werden die Gebeine von über 130 000 nicht identifizierten französischen und deutschen Soldaten aufbewahrt. In tiefer Ergriffenheit legte die deutsche Delegation an der Madonnen-Statue in Gedenken an die Toten beider Weltkriege ein Blumengebilde nieder.
Im Keller des Gebäudes wurden in einem eindrucksvollen deutschsprachigen Film nochmals die Schrecken der 300 Tage und Nächte dauernden Schlacht von Verdun gezeigt.
Danach wurde ein kurzer Abstecher in den Bajonettgraben gemacht, die verschütteten Soldaten hatten noch Kontakt zu ihren Gewehren, und die Bajonettspitzen ragten noch aus dem Boden. Ein amerikanischer Industrieller erbaute zum Schutz des Grabens eine nicht minder eindrucksvolle Anlage.
Nach all dem Erlebten, was man mit Demut und Andacht wahrnahm, ging die Fahrt direkt in das pulsierende Leben der Stadt Verdun. An der neugestalteten Hafenanlage war Gelegenheit zu einem Bummel oder man nahm im Freien in einem der vielen Restaurants und französischen Bars Platz.
Pünktlich um 17 Uhr erreichte man dann das Völkerkreuz von Commercy. Wegen des eingehaltenen engen Zeitplanes, erhielt sowohl die Reisegruppe als auch der Busfahrer ein großes Lob.
Eine besondere Ehre wurde der Hockenheimer Delegation durch die Anwesenheit von Bürgermeister Lefevre am Völkerkreuz von Commercy gemacht.
Nach den Begrüßungsreden der jeweiligen Präsidenten Robert Maurer und Matthias Stier, die beide an die Anfänge der Freundeskreise und an die Gegenwart erinnerten. Matthias Stier erwähnte auch noch besonders das Völkerkreuz von Commercy, welches für eine Städtepartnerschaft ein herausragendes Symbol darstellt.
Nach dem Niederlegen der Blumengebinde fuhr man ins Schloss von Commercy. Dort fand die eigentliche Begrüßung von Bürgermeister Lefevre mit einem Begrüßungstrunk und den bei allen beliebten Madeleines, statt.
Nach dem Quartierbezug wurde der Abend gesellig in den Familien bzw. im Restaurant verbracht.
Am nächsten Morgen traf man sich vor dem Schloss, um in Grand das antike Amphitheater zu besichtigen.
Die erst im Jahre 1995 abgeschlossenen Restaurierungsarbeiten in Grand, versuchten den Originalaspekt und das umfassende Volumen der Anlage wiederzugeben. Man erfuhr sehr Interessantes von den Tier- und Gladiatorenkämpfen in der Arena, welche im 1. und 2. Jahrhundert nach Christus erbaut wurde.
Nicht weniger Interessant war die anschließende Besichtigung eines Bodenmosaiks in Grand. Das neuerrichtete Gebäude über dem Mosaik entspricht dem Plan einer Basilika und diente im 1. und 2. Jahrhundert nach Christus wohl als Versammlungsort. Mit 232 qm ist es das größte Mosaik in ganz Lothringen.
Den Abschluss dieser 2 Tage machte ein köstliches Menü in einem typischen franz. Ferme Auberge. Das dargebotene Essen wurde dort selbst zum größten Teil hergestellt.
Bei der Verabschiedung danke Matthias Stier dem Präsidium in Commercy für das hervorragend organisierte Wochenende, und überreichte einen großen Präsentkorb mit Wurstspezialitäten und Bauernbrot aus Hockenheim. Sein Dank galt auch Helene Rupp für ihre Dolmetschertätigkeiten.
Es war ein interessantes Wochenende, bei dem die freundschaftlichen Beziehungen sowie die kulinarischen Genüsse in einer herzlichen Atmosphäre nicht zu kurz kamen. Nach einem letzten Händedruck sagte man „Au revoir“.