1957 Bevor Präsident De Gaulle und Bundeskanzler Adenauer die
Wege der Versöhnung bahnten, bevor sich Bundeskanzler Kohl
und Präsident Mitterand in Verdun vor den Gräbern mit den
Holzkreuzen verneigten, haben sich junge Menschen –
Mitglieder der jungen Union in Hockenheim –
Gedanken um eine friedliche Zukunft gemacht.
Geprägt von den Schrecken des Krieges stellten sich die
Mitglieder der Jungen Union Hockenheim die alles
entscheidende Zukunftsaufgabe:
Anstelle des Hasses die Liebe zu setzen.
19.07.1957 Erster Brief nach Commercy
gesandt, zwecks Kontaktaufnahme
Am 16. Juli 1957 gingen gleichnamige Schreiben an die Städte
Toul, Luneville, Commercy und St. Nicolas du Port.
Darin hieß es u.a.: "Wir sind besonders um den europäischen
Gedanken und um den Gedanken einer Verbundenheit unserer
Völker bemüht. Es ist Zweck dieser Anfrage, mit jungen
Franzosen in Verbindung zu treten."
Die Briefe gingen mit einem Empfehlungsschreiben von
Stadtpfarrer Dekan J. Beykirch an die Pfarrämter der vier
Städte mit der Bitte, diese an eine gleichgesinnte Gruppe
weiterzuleiten.
23.07.1957 Empfangsbestätigung mit grundsätzlicher Bereit- schaft zur Zusammenarbeit
Bereits am 23. Juli betätigte der Pfarrer von Commercy den
Eingang dieses Schreibens und teilte mit, dass er dieses
Schreiben an interessierte junge Leute weitergegeben hat.
28.09.1957 Erste Begegnung in Commercy
Am 9. August traf dann bei Adolf
Stier, dem damaligen
Vorsitzenden der Jungen Union Hockenheim, ein Brief ein.
Absender: Pierre Malard, Commercy.
In diesem Pierre Malard, der mittlerweile ein Begriff in
Hockenheim geworden ist, fanden die Mitglieder der Jungen
Union einen Mann, ohne die diese Verbindung zwischen
unseren Städten nur schwer verwirklich werden konnte.
Die Junge Union schrieb noch am gleichen Tag zurück, worauf
am 28. September 1957 eine 8 Mitglieder starke
Delegation in Commercy eintraf.
Es waren dies: Walter Dietrich, Wolfgang Döring, Bernhard
Eustachi, Heinrich Eustachi, Heinrich Neuberger, Hermann
Orians, Heinrich Schmeckenbecher und Adolf Stier.
Mai 1958 Gegenbesuch in Hockenheim
Die jungen Hockenheimer wurden von
Pierre Malard und
seinen Freunden mit einer überwältigenden Herzlichkeit
empfangen. Nach dem ersten Treffen konnte die Junge Union
in Hockenheim bald 14 Junge Menschen aus Commercy zu
ihrem ersten Besuch in Hockenheim empfangen.
Für die Stadt Hockenheim brachte Bürgermeisterstellvertreter
Grein herzliche Grüße.
Pierre Malard brachte seine Freude zum Ausdruck, das die
ersten kleinen Versuche der Freundschaft bald solch einen
überwältigenden Erfolg zeigten.
Um die persönlichen Kontakte zu vertiefen, traf man sich bald
auch auf halbem Weg, um auch andere Landesteile kennen zu
lernen.
07.05.1961 Einweihung Völkerkreuz in Commercy
Im Jahre 1958 kam von den
französischen Freunden der
Gedanke auf, in beiden Städte ein Monument zu errichten,
als bleibender Ausdruck des gemeinsamen Willens zur
deutsch-französischen und zur europäischen Verständigung.
02.09.1961 Einweihung Völkerkreuz in Hockenheim
In Zusammenarbeit mit
Stadtbaumeister Fritz Kraft
fertigte Architekt Albert Roth die Pläne.
Zwei Säulen von je 7m Höhe in hellgrauen Natursteinen und
davor ein 6m großes Holzkreuz.
Das Projekt wurde fast völlig in Eigenregie erstellt, wobei die
Junge Union von Bundesminister Dr. Lindrath, der die
Schirmherrschaft übernommen hatte, von Maurermeister
Gustav Dorsch, Schreinermeister Walter Dietrich
und den Einsatzkräften der amerikanischen Armee
große Unterstützung erhielt.
Am 2. September 1961 wurde das Völkerkreuz
feierlich eingeweiht.
Die anwesenden Stadtpfarrer der beiden Gemeinden
erklärten die Symbolkraft des Völkerkreuzes:
Die beiden Steinsäulen mit den Inschriften
Frankreich-Commercy und
Deutschland-Hockenheim
stehen für die beiden Nachbarvölker,
das Kreuz verbindet die beiden durch seine versöhnende
Kraft.
21.09.1962 1. deutsch-französische Woche
1962 fand vom 21. bis 29. September
die erste Woche der
Städtepartnerschaft statt.
26.06.1965 2. deutsch-französische Woche
18.04.1970 Unterzeichnung der Städtepartnerschaft
1970 wurde in Hockenheim die offizielle Städtepartnerschaft
feierlich besiegelt.
20.05.1976 Gründung des Freundeskreises
Hockenheim-Commercy
Seit dieser Zeit finden jährlich folgende Veranstaltungen statt:
Woche der Städtepartnerschaft,
Treffen der Freundeskreise,
Weinprobe,
Beaujolaisabend,
Teilnahme am Hockenheimer Mai,
Studienfahrten nach Frankreich,
Dia-Vorträge,
Radtouristikfahrten in Commercy,
französischer Gesprächskreis.
02.09.1977 3. deutsch-französische Woche
ab 1982 jährlich: Woche der Städtepartnerschaft
1991 30. Jahrestag der Friedenskreuze
Einweihung des Commercy-Platzes
1993 Partnerschaftstreffen
1995 25-jähriges Städtepartnerschaftsjubiläum
2001 40 Jahre Völkerkreuz
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Zum 45. Freundschaftsjubiläum mit dem Cercle Commercy und der dortigen Bürgerschaft konnte eine Bildbroschüre
„45 Jahre Völkerkreuz- Symbol des Friedens und der Freundschaft"
erstellt werden. |
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Es ist somit eine Bilddokumentation entstanden, bei der sich das ehemalige Präsidiumsmitglied Gerlinde Ries und das Präsidiumsmitglied Maria Vogt sehr stark engagierten, die auch den kommenden Generationen einen Einblick in das Geschehen unserer Heimatstadt in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts gewährt. |
2007 50-jähriges Bestehen des
Freundeskreises Hockenheim-Commercy
40 Jahre Städtepartnerschaft
zwischen Hockenheim und Commercy
2009 Festschrift zum 45-jährigen Jubiläum des Völkerkreuzbaus
10.09.2011 Völkerkreuzfest im Stiegwiesenpark, direkt am
Commercyplatz zum
50-jährigen Bestehen des Völkerkreuzes
2017 60-jähriges Bestehen des
Freundeskreis Hockenheim-Commercy