Freundeskreis Hockenheim-Commercy
Freundeskreis Hockenheim-Commercy

Vortrag Freundeskreis Hockenheim-Commercy in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Hockenheim am 23.10.18

"Quo vadis Europa?"

Quo vadis Europa. Ein Satz der viele Fragen aufwirft und so kamen zahlreiche Besucher zur gemeinsamen Veranstaltung des Freundeskreises Hockenheim-Commercy und der Volkshochschule Hockenheim in die Zehntscheune.

Und wer könnte besser auf die Geschichte und die aktuelle Lage in Europa eingehen als der gebürtige Franzose Dr. Ludovic Roy, Historiker und Dozent an der Hochschule Mannheim.

 Vor 70 Jahren arbeitete sein Opa als Zwangsarbeiter in Danzig,  heute arbeitet und lebt man in einem Europa ohne Grenzschranken. Eine Errungenschaft welche Europa gebracht hat. Dies ist kein Geschenk, sondern wurde mühsam erarbeitet, viele vergessen dies.

 

Jean-Claude Juncker Präsident der Europäischen Kommission bekam viel Lob, ein Politiker der für Europa kämpft und auch mal  provoziert.

 

Der Vortrag zeigte auch einen Rückblick in die Historie Europas. Angefangen von Philosophen Immanuel Kant welcher 1795 in seiner Schrift “ Zum ewigen Frieden“ sich Gedanken um das Völkerrecht machte, bis zu Victor Hugo welcher beim II  Internationalen Friedenskongress bereits 1849 die Vereinigten Statten von Europa forderte ging der Vortrag in die Neuzeit. Der Vertrag von Lissabon bis zum Vertrag von Maastricht, welcher als Sündenfall bezeichnet wurde, wurden in den Grundzügen vorgestellt.

Auch wurde  von Dr. Roy die kritische Frage gestellt warum wir nationale Parteien bei einer Europawahl wählen und keine Europäischen Parteien. Die Bevölkerung muss  demokratisch mitgenommen werden, die europäischen Politiker müssen sich den Menschen auch vor Ort zeigen.

 

Auch der Brexit wurde unter die Lupe genommen.  Dabei wurde an Margret Thatchers erinnert welche mit „ no no no“ als Regierungschefin auf eine Europa Vision von Jacques Delors reagierte. Und Europa nicht mehr Macht zugestehen wollte. Großbritannien stand schon immer kritisch Europa gegenüber.

Bei den Austrittsverhandlungen gibt es gegenüber Großbritanniens in den 4 Grundpfeiler der EU Freier Dienstleistungsverkehr, Freier Kapitalverkehr, Freier Personenverkehr und Freier Warenverkehr auch kein Entgegenkommen der EU. Jedoch verliert Europa mit Großbritannien den zweitgrößten Nettozahler und ein militärische atomare Großmacht in der EU.

 

Die Türkei wurde ebenfalls angesprochen. Unbestritten würde die Türkei zu Europa gehören. Unabhängig von den bekannten Problemen, könne die EU könnte die Türkei rein wirtschaftlich nicht stemmen.  Die türkische Landwirtschaft würde Unsummen an  Agrarsubventionen benötigen und die türkischen Abgeordneten wären mit einem Schlag in der Überzahl im Europäischen Parlament.

 

Auch der Frieden in Europa wurde thematisiert. Einer  Umfrage zufolge halten 30 % der Amerikaner einen Bürgerkrieg in Amerika für möglich. Kein Syrier in Deutschland hätte es vor 10 Jahren für möglich gehalten das heute sein Land in Schutt und Asche liegt. Nichts ist selbstverständlich auch der Friede nicht.

 

Ein vereintes Europa ist auch ein Garant für Frieden in Europa.

 

Wir erleben gerade ein Stück Geschichte, mit offenem Ausgang, betonte Dr. Roy. Niemand kann vorhersagen welcher Weg der Richtige ist. Quo Vadis Europa.

mst

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